Hamburger Staffelrudern kommt zu „Baume“ und bringt den Heimsieg

Veröffentlicht in Breitensport und Wanderrudern

Den ganzen Tag gut drei Kilometer im Kreis rudern? Klingt ganz schön langweilig. Ist es aber nicht. Wer wollte, konnte das am 21. Juni beim Richtershorner RV erleben. Denn das Hamburger Staffelrudern kam nach Berlin. Dabei waren 500 Sportler in 19 Mannschaften aus 35 Vereinen, darunter knapp 30 RaW-Breitensportler.

 

Doch bevor es zu verwirrend wird, der Reihe nach. An sich veranstaltet der Hamburger und Germania Ruder Club (DHGUC) das Staffelrudern auf der Innen- und Außenalster. Doch da die Kameraden im Norden gerade ihr neues Bootshaus bauen, musste der Wettkampf bereits im vergangenen Jahr ausfallen. Das fanden ziemlich viele schade. Bis „Baume“ einsprang  und eine Ausweichstrecke auf der Dahme hinter Grünau anbot. Der Spitzname des Vereins stammt noch aus DDR-Zeiten, als man „Motor Baumschulenweg“ hieß.

 

Staffelrudern funktioniert  ganz simpel. Boot Nummer eins startet, fährt seine Runde und Boot Nummer zwei wartet im Ziel. Die geht auf die Strecke, sobald das Schwesterschiff seine Runde beendet hat. In der Zwischenzeit steigt eine frische Mannschaft ein und macht sich für den Start bereit. So geht es den ganzen Tag. Wer bis zum Abend die meisten Runden hinter sich gebracht hat, ist der Gewinner. Der Wettbewerb läuft von 11 bis 19 Uhr und ist gar nicht langweilig. Wer wollte, konnte das in Richtershorn gut beobachten.

Die Boote starten in kurzen Abständen hintereinander. Daher kommt es auf der Strecke immer wieder zu packenden Spurts und Konterspurts. Dazu ist Steuermannskunst gefragt. Los geht es für etwas mehr als einen halben Kilometer an der Insel Großer Rohrwall stadteinwärts, dann eine Kehrtwende stadtauswärts. Es folgt ein 1,5 Kilometer langes Stück in die andere Richtung und im großen Bogen um das Eiland Kleiner Rohrwall vorbei am Bootshaus der RG Rotation zurück zum Ziel. Hier kündigt sich der Endspurt an, der spätestens anzuschieben ist, wenn die erste Insel wieder in den Augenwinkeln auftaucht. Danach schneller Mannschaftswechsel, regenieren an Land und dann wieder aufs Wasser.

 

Da kann es schon einmal passieren, dass sechs Runden à 3,5 Kilometer auf einen warten. Wie viele es dann genau werden, hängt von der Größe der Mannschaft und der Ausdauer ihrer Mitglieder ab. Denn manche Teams nehmen es mit ihrer Leistungsbereitschaft ziemlich ernst, was an den durchtrainierten Körpern ihrer Mitglieder gut zu sehen ist. Für andere zählt eher Mitmachen. Sie sind spätestens dann zu erkennen, wenn auffällt, dass kein minutiös ausgearbeiteter Wechselplan vorliegt. Dann fragt nämlich der Mannschaftskoordinator in die im Laufe des Tages gequälten Gesichter, wer noch kann und baut die nächste Equipe zusammen.

Bei der siegreichen Mannschaft reichte die Ausdauer für 34 Runden. Der erste Platz war quasi so etwas wie ein Heimsieg, denn er ging an die Rgm.  Richtershorner RV, Dresdner RV und dem RC Eilenburg. Die durchschnittliche Rundenzeit lag bei 14:11 Minuten. Auf Rang zwei folgte mit 33 Runden die Rgm. Oberhavel bestehend aus RC Oberhavel Hennigsdorf, RV Rheinsberg und dem Neuruppin RC mit 14:23 Minuten. Mit gleicher Rundenzahl und geringfügig langsameren Rundendurchschnitt von 14:24 landete die Rgm. Sachsen auf Platz drei mit ihren Mitgliedern Dresdner RV, Meißener RV, RV Neptun (Meißen), Pirnaer RV und Leipzig.

Erfolgreich war auch die Bilanz beim Veranstalter. „Wir sind sehr zufrieden und erleichtert, dass wir die Veranstaltung so gut hinbekommen haben.  Beeindruckend war vor allem die tolle Atmosphäre an Land zwischen den Vereinen. Eine Super Regatta – genau die richtige Mischung zwischen Breitensport und Leistungsanspruch“, sagt Orga-Chef Uwe Geislberger.  Fazit: Ein toller Tag! Sein Dank auch an die Hamburger Organisatoren, die die Richtershorner mit ihrem Know-How unterstützt hatten.

Im kommenden Jahr wird das Staffelrudern noch mal nach Berlin kommen.

Sollte das Hamburger Clubhaus 2016 fertig sein, dann geht es wieder über die Alster.

www.staffelrudern.de

Bericht: UB Foto:Uwe Lassen

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