Leuchtturm in Oberspree: Das TiB-Wassersportzentrum

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Das kühle Spätsommer-Wetter am 27. August und der wolkenverhangene Himmel konnte im Bruno-Bürgel-Weg in Niederschöneweide die Stimmung nicht eintrüben und abkühlen. Zur Eröffnung des neuen Wassersportzentrums des ältesten Hauptstadtvereins, der Turngemeinde in Berlin 1848 e.V., an besagter Adresse direkt am Ufer der Spree gab es heiße Herzen und Gefühle en masse. Denn das, wovon an diesem Tage offiziell Besitz genommen werden konnte, darauf durften nicht nur die TiB-Mitglieder, sondern die ganze Berliner Sportfamilie stolz  sein.

Udo Haberer, Vorsitzender des Vorzeigevereins, der wie wenige andere auf beispielhafte Weise die  gesellschaftliche und soziale Rolle des organisierten Sports dokumentiert, formulierte in seiner Laudatio vor dem mit futuristischer Architektur aufwartenden Bau denn auch gleich einen Auftrag an die kommenden Generationen. Er zitierte Johann Wolfgang von Goethe, und dessen Aussage passte genau auf die Situation: „Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!“ Genau das hat man bei der TiB vor.  Haberer rief alle Anwesenden auf, mit ihm gemeinsam darüber zu staunen, was in den vergangenen 18 Monaten aus dem aktuell größten Vorhaben des aus Lotto-Mitteln des Senats geförderten Vereinsinvestitionsprogramms geworden ist. Er erinnerte an die Eckdaten der Entwicklung und Entstehung des Projekts. Daran, dass am 15. Juni 2009 95,6 Prozent der TiB-Mitglieder dem Vorhaben zugestimmt und damit nun sichtbar recht behalten hätten.

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Im Bootshaus werden mehr als 150 Boote Platz, im Wassersportzentrum insgesamt über 400   Mitglieder ihre sportliche Heimat finden. Dazu zählen Ruderer, Kanuten, Gehörlosensportler, Schwimmer, Sportakrobaten. Außerdem wird der Verein hier seine langjährigen Erfahrungen  im Sport mit Lernbehinderten, im Rollstuhl- und Koronarsport, bei Sozialprogrammen generell einbringen. Im Wassersportzentrum, so Udo Haberer, sind 107 Tonnen Stahl, 850 Kubikmeter Beton und 3,5 Kilometer Stromkabel verbaut.  „Das ist nicht das Werk weniger, sondern das der Gesamtheit“ – echtes Teamwork also, so der Vorsitzende, der über 64 Sitzungen des Bauausschusses binnen 20 Monaten berichtet. Dabei seien, sagt Haberer mit kräftiger werdender Stimme, um ja nicht überhört zu werden, Tausende Stunden eigener Arbeitsleistungen eingegangen. „Das zeugt von einer echten Solidargemeinschaft, und so muss es auch sein bei einem 'Generationending'.“

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Prof. Arnim Nethe, Wanderruder-Chef des Deutschen Ruderverbandes (DRV) und Vizepräsident des Berliner LRV, sowie Kanu-Präsident (DKV) Thomas Konietzko lobten den Bau ausdrücklich und hoben dessen Beispielwirkung in einer Zeit wirtschaftlichen Sparens hervor. Konietzko befand vor allem das Miteinander von Ruderern und Kanuten als ein Signal, das das Vereinsleben insgesamt stimulieren könne. „Vielleicht ist das für die Zukunft der richtige Weg, die Kräfte zu bündeln und nach dem Motto 'Gemeinsam sind wir stärker' zu handeln.“   Auch dass körperbehinderte und gehörlose Sportler in die Gestaltung der Abläufe im Wassersportzentrum von Beginn an eng einbezogen werden, hat große Bedeutung. Es gebe kaum eine Sportart, in der diese Integration besser und gefühlsechter zu vollziehen sei. LSB-Vizepräsident Uwe Hammer nannte das Projekt einen Leuchtturm des Berliner Sports. Die Fördermittelgeber würden ihr Geld „doppelt und dreifach zurückerhalten“.

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Das Fazit aller Anwesenden aus Politik, Sport und Gesellschaft: die Investition hat sich schon jetzt gelohnt, weil sie in die Zukunft gerichtet ist. 1,75 Mio sind in das Wassersportzentrum gesteckt worden, das – so heißt es in der Pressemitteilung - „architektonischer und sportlicher Glanzpunkt für ganz Treptow-Köpenick“ sein wird. Gewidmet ist der Bau dem Gründer und langjährigen Leiter der TiB-Ruderriege in Oberspree, dem Vielseitigkeitssportler Fritz Hofmann (1871-1927), der bei der Olympia-Premiere 1896 Medaillen in der Leichtathletik und im Turnen gewonnen hatte.

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Ein Video steht bei tv-berlin-aktiv.de unter http://tv-berlin-aktiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=72:wassersportzentrum&catid=3:berichte&Itemid=27 zur Verfügung.

  

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